Klimaschutz – auch zum Wohle des Kreishaushalts

In den letzten Jahren wurde beim Klimaschutz im Landkreis schon einiges erreicht. Ein CO2-Minderungsziel von minus 35 Prozent wurde beschlossen und mit personeller Verstärkung ein Energiemanagement zur Verbrauchsreduzierung bei den Kreisliegenschaften eingeführt, das mehr Geld einspart, als es kostet. Versorgt werden die Kreisgebäude inzwischen zu 50 Prozent mit Ökostrom. Beim Neubau des Landratsamtes wurde ein energetischer Standard umgesetzt, der 20 Prozent unter dem gesetzlich vorgeschriebenen liegt. Diese höheren Standards finden inzwischen auch bei anderen Gebäudesanierungen Anwendung. Auf vielen Dächern betreibt der Landkreis durch den Abfallwirtschaftsbetrieb Photovoltaikanlagen. Dies alles sind klimapolitische Erfolge, die auf der beharrlichen Arbeit der grünen Kreistagsfraktion beruhen.

Viele Aufgaben gibt es noch zu erledigen. Bei den Kreisliegenschaften ist in den vergangenen Jahrzehnten ein großer Sanierungsstau aufgelaufen. Wir Grünen setzen uns dafür ein, dass dieser Sanierungsstau endlich angegangen wird. Je länger mit der Sanierung gewartet wird, umso teurer werden die notwendigen Sanierungen. Je mehr Energiesparmaßnahmen mit den Sanierungen umgesetzt werden, umso stärker können Energiekosteneinsparungen mit helfen, den Kreishaushalt finanziell zu entlasten.

Aus diesem Grund setzen wir Grünen uns wo notwendig, auch für alternative Finanzierungsmodelle wie Contracting ein, damit der Sanierungsstau aufgelöst werden kann und nicht weiter auf die lange Bank geschoben wird.

Um beim Energiemanagement mit nichtinvestiven Maßnahmen 20 Prozent Einsparpotential bei den Energiekosten voll zu erschließen, wollen wir ein Heizungspumpentauschprogramm auflegen. Mit dem schnellen Einsatz moderner Hocheffizienzpumpen und dem damit verbundenen hydraulischem Abgleich des Heizungsnetzes lassen sich in allen Liegenschaften fünf bis zehn Prozent der Heizkosten einsparen. Außerdem verbrauchen Hocheffizienzpumpen bis zu 80 Prozent weniger Strom.

Photovoltaikstrom ist inzwischen kostengünstiger, als der Strom vom Versorger. Wir werden uns deshalb dafür einsetzen, über Eigenstromverbrauch von weiteren Photovoltaikanlagen auf eigenen Dächern die Stromkosten des Landkreises zu senken.

Wir werden uns dafür einsetzen, dass dem Betrieb von Windenergieanlagen im Landkreis seitens des Landratsamtes nicht mehr genehmigungsrechtliche Hürden entgegen gestellt werden, als notwendig. Bei den Windenergie-Untersuchungen auf dem Schurwald besteht für den Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises mit dem Gelände der Erddeponie Weißer Stein sogar die Möglichkeit der eigenen Windstromerzeugung. Sollten die auf dem Schurwald geplanten Windmessungen ergeben, dass Windkraftanlagen dort wirtschaftlich betrieben werden können, werden wir uns dafür einsetzen, dass das Gelände der Erddeponie in die möglichen Planungen einbezogen wird.

 

Autor:
Jürgen Menzel, Stadt- und Kreisrat aus Esslingen